Nervenkitzel bei Wertungsspiel
Kapellen aus Lauf, Fautenbach-Önsbach und Kenzingen gewinnen ihre Kategorien / Tolle Jugend
Erwartungsvolle Spannung lag Sonntagmittag in der vollbesetzten Mensa des Gymnasiums Achern in der Luft. Nach »gefühlten 40 Jahren« hatte der Acher-Renchtal-Musikverband (ARMV) wieder zu einem Wertungsspiel eingeladen, wie Präsident Klaus-Peter Mungenast sagte.
Von Samstagmorgen bis Sonntagmittag hatten sich vier Jugendkapellen, sechs Erwachsenenorchester im Bereich Unterhaltungsmusik und vier große Kapellen im Bereich Konzertmusik dem Wertungsspiel in mehreren Schwierigkeitsstufen gestellt. Teilweise nervös, aber hochkonzentriert und hochmotiviert gingen alle mit ihren Dirigenten an den Start.
Zwei Jahre vorbereitet
»Es erfordert schon viel Mut, sich einer öffentlichen Bewertung zu stellen«, hob ARMV-Präsident Mungenast hervor, der über beide Tage moderierte. Zwei Jahre dauerte die Vorbereitung für das zwölfköpfige Präsidium des ARMV. Es hat sich gelohnt. »Es war eine Freude, den Orchestern zuzuhören«, sagte Mungenast, und hofft, dass die Orchester den Mehrwert des Wettbewerbs für die musikalische Arbeit mit nach Hause nehmen. Er würde sich freuen, wenn viele Anmeldungen kämen bei einer Neuauflage in zwei, drei Jahren.
Lob vom Juror
Die vollen 100 Punkte habe es noch nie gegeben, erläuterte Bundesmusikdirektor Siegfried Rappenecker. Zwischen sechs und zehn Punkten können die Juroren pro Kriterium (siehe Stichwort) vergeben. Die beste und schlechteste Bewertung fliegt heraus, die anderen werden addiert und durch drei geteilt. Dabei könnten die Juroren nur eine Momentaufnahme geben. Rappenecker: »Hier gibt es sehr, sehr gute Orchester. Machen Sie auf diesem Weg weiter!« Er und seine Mitjuroren kommen gerne wieder.
Man konnte die Spannung in der Luft greifen, als Bürgermeister Dietmar Stiefel, Sparkassendirektor Gerhard Federle, Paul Moll von der Volksbank Achern, Klaus-Peter Mungenast und Siegfried Rappenecker die Preise auf der Bühne in der Hand hielten und Letzterer die Ergebnisse verkündete:
Konzertmusik: Hervorragenden waren der Musikverein Lauf (Dirigent Jürgen Mehrbrei) mit 93,83 Punkten in Kategorie vier und die Grünen Jäger Neusatz (Franz Schindler) mit 90,16 Punkten. Einen sehr guten Erfolg (88,66) erhielt der Musikverein Unterharmersbach (Stefan Polap). Die Eintracht Grißheim (Paul-Johannes Burgert, 88,83 Punkte) erzielte in Kategorie drei einen sehr guten Erfolg.
Jugendblasorchester: Alle vier Kapellen erhielten einen Preis. Am besten war die Jugendblaskapelle Fautenbach-Önsbach (Verena Bahls, 93,3 Punkte, Kategorie eins), vor dem Jugendblasorchester Kenzingen (Franz Schindler, 91,5 Punkte, Kategorie zwei), dem Jugendblasorchester Achern-Oberachern (Michael Fünfgeld, 88,3 Punkte, Kategorie drei) und dem Jugendblasorchester SOLO (Gerald Meier, 85,5 Punkte, Kategorie zwei).
Unterhaltungs-Wettbewerb: Nur die ersten drei erhielten einen Preis. Es gewann die Stadtkapelle Kenzingen (Rudolf Heidler, 92 Punkte, Kategorie vier), vor dem Musikverein Stadelhofen (Franz Schindler, 89 Punkte, Kategorie drei) und dem Musikverein Fautenbach (Joachim Droll, 88,83 Punkte, Kategorie drei). Auf vier bis sechs lagen die Harmonie Oberachern (Franz Schindler, 85,67), der Musikverein Sasbachwalden (Mark Sven Heidt, 81,5) und die Harmonie Mösbach (Michael Maendlen, 80,6).